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Harald Koth (Hrsg.)

Karl Kautsky oder: Der »Kirchenvater« des Marxismus

  • Veröffentlichung: 20. Oktober 2022
  • Seiten: 176, Broschur
  • Mit 9 Abbildungen
  • ISBN: 978-3-320-02398-0

14,00

Ohne Kautsky wäre das 20. Jahr-hundert etwas anders verlaufen – genauso blutig wohl, jedoch mit geringeren Erwart-ungen, aber auch mit weniger Enttäuschungen.

Ohne Marx kein Kautsky. Aber auch: Ohne Kautsky kein Marxismus – ohne ihn hätte der Marxismus ein anderes Gesicht, falls es ihn überhaupt gegeben hätte. Heute scheint Karl Kautsky (1854–1938) fast vergessen. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kautsky zu den einflussreichsten Theoretikern der sozialistischen Bewegung. Nach 1914 kamen ihm durch seine Kritik an der Zustimmung der SPD zu den Kriegskrediten die Gesinnungsgenossen massiv abhanden. Als 70-Jähriger zog er sich 1924 nach Wien zurück. 1938 zwangen ihn die Nazis noch einmal in die Emigration, wo er Wochen später verstarb.

Auf einen 100-seitigen einleitenden Essay von Harald Koth zu Leben und Werk von Karl Kautsky folgen Auszüge aus neun Originaltexten aus den Jahren 1881 bis 1927.

Harald Koth, Dr. phil. habil., 1951 geboren in Schlößchen/Erzgebirge, Historiker, 1970 bis 1974 Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der Karl-Marx-Universität in Leipzig, 1978 Promotion und 1985 Habilitation, Publikationen zur Geschichte der deutschen und internationalen Sozialdemokratie Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts sowie zu Karl Kautsky. 1994–2016 Gastspiel in der Finanzdienstleistungsbranche. 1993 erschien von ihm bei Dietz Berlin »Meine Zeit wird wieder kommen. Das Leben des Karl Kautsky«.

Inhalt

Harald Koth
Karl Kautsky oder: Der »Kirchenvater« des Marxismus

  • Das Elend des Partei-Intellektuellen
  • Im Nebel
  • Der »Halb-Tscheche«
  • Die Neue Zeit
  • In London
  • Das Erfurter Programm
  • Abschied von der Barrikade
  • Untiefen der Legalität
  • Streit der »Kirchenväter«
  • Regierungsbeteiligung
  • Massenstreik nur im Entscheidungskampf
  • Der Pate des Marxismus
  • Verdeckter Rückzug
  • Verteidigung des Vaterlandes?
  • Hans
  • Versengte Schwingen
  • Offiziosus des Parteivorstandes
  • Krieg
  • »Gebot der Stunde«
  • Kein Ort, nirgends
  • Bolschewiki
  • Kriegsschuld und keine Sozialisierung
  • Revisionen I
  • Zwischen allen Stühlen
  • Endlich Einheit
  • Heuhaufen in Wien und in Berlin
  • Revisionen II
  • Gescheitert an sich selbst

Texte von Karl Kautsky

  1. Klassenkampf und Sozialismus, 1881
  2. Der Ausgang der kapitalistischen Produktionsweise, 1887
  3. Karl Kautsky an Luise Ronsperger, 1889
  4. Parteitagsrede über Bernsteins Revisionismus, 1898
  5. Parteitagsrede über den Etat der Neuen Zeit, 1902
  6. Der Weg zur Macht, 1909
  7. Der Krieg, 1914
  8. Das Weitertreiben der Revolution, 1918
  9. Die materialistische Geschichtsauffassung, 1927

Anhang

  • Biografische Daten
  • Personenregister
  • Literatur
  • Zum Herausgeber