Emma Goldman (1869–1940) ist eine der bekanntesten Anarchistinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie wurde in Russland geboren und emigrierte in jungen Jahren in die USA. Dort wurde sie eine der wichtigsten Vertreterinnen der anarchistischen Bewegung. 1919 wurde sie aus den USA nach Sowjetrussland abgeschoben.
Goldman war eine leidenschaftliche Verfechterin von sozialer Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit, Arbeiter- und Frauenrechten. Ihr Anliegen waren nicht nur Freiheit und Gleichheit in politischer Hinsicht, sondern auch sexuelle Freiheit und das Recht auf Selbstbestimmung der Frau. Sie kritisierte die traditionellen Eliten der USA, wetterte gegen Religion, Regierungen und Krieg, forderte eine uneingeschränkte Redefreiheit und war stets mit von der Partie, wenn es um Emanzipation von Herrschaft ging – einen Kampf, den sie in der Sowjetunion verloren zu haben glaubte, weshalb sie bereits 1921 das Land verließ.
Frank Jacob gibt einen Einblick in das bewegte Leben Emma Goldmans. Eine Auswahl ihrer Schriften – darunter auch deutsche Erstveröffentlichungen – zeigt die Bandbreite ihres Schaffens.
Frank Jacob, geb. 1984 in Schmalkalden, ist seit 2018 Professor für Globalgeschichte (Schwerpunkt 19. und 20. Jahrhundert) an der Nord Universitet in Bodø, Norwegen. Er ist Autor oder Herausgeber von mehr als 100 Büchern und seine Arbeitsschwerpunkte umfassen neben der Geschichte des Anarchismus auch Revolutionstheorie und vergleichende Revolutionsgeschichte.