Florence Hervé (Hrsg.)

Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist

  • Veröffentlichung: 13. Februar 2020
  • Seiten: 176, Broschur
  • Mit 9 Abbildungen
    4., akt. und erw. Auflage 2020
  • ISBN: 978-3-320-02372-0

12,00

Kein Redakteur im heutigen Deutschland würde es wagen, diese Frau in eine Talkshow einzuladen. Diese Frau war Opposition per se: Frauenrechtlerin, revolutionäre Sozialistin, Mitinitiatorin des Internationalen Frauentags, Kriegsgegnerin, Kommunistin in der Tradition Rosa Luxemburgs, 1932 von den Nazis attackierte Alterspräsidentin des Deutschen Reichstags.

Clara Zetkin (1857–1933), vor 1914 die »grande dame« der deutschen Sozialdemokratie, nach 1918 umstrittene und streitbare Persönlichkeit des deutschen Kommunismus, ist immer noch unbequem. Denn es lohnt sich, ihre Thesen zur Frauenerwerbstätigkeit, zur Schulbildung, zu Krieg und Frieden oder zum Faschismus neu zu entdecken. Nicht zuletzt dafür wird sie abgestraft: mit dem Ausschluß aus dem Erinnerungskanon. Trotzdem hallt der Name Clara Zetkins aus dem vergangenen Jahrhundert herüber, signalisiert er doch immer noch auch denen, die sonst nichts wissen, eines: Widerstand. Dafür wird sie von den einen abgelehnt, von den anderen geliebt.

Florence Hervé, geb. 1944,  ist Journalistin und promovierte Germanistin und lebt in Düsseldorf und im Finistère. Bei Dietz Berlin veröffentlichte sie unter anderem »Flora Tristan oder: Der Traum vom feministischen Sozialismus« (2013) und »Louise Michel oder: Die Liebe zur Revolution« (2021).

Sie ist unter anderem Mitherausgeberin des jährlich aufgelegten Kalenders »Wir Frauen«. Zuletzt erschien von ihr als Herausgeberin »Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg« (2020). Im Jahr 2011 verlieh ihr die Partei Die Linke den Clara-Zetkin-Frauenpreis. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahr 2014 verweigerte sie.