Es sind wunderbare Briefe. Mal leise hingeflüstert, verspielt und liebesbedürftig, mal anschaulich diskutierend, klug artikulierend und politisch bis in die Satzzeichen. Ihre Briefe zeigen, dass Rosa Luxemburg nicht nur deshalb eine revolutionäre Politikerin wurde, weil sie mit scharfem Intellekt die gesellschaftlichen Verhältnisse zu analysieren vermochte, sondern weil sie, mitfühlend und verletzbar, Ungrechtigkeiten nicht ertragen konnte.
Sabine Wackernagel hat sich lange mit der Briefschreiberin Rosa Luxemburg beschäftigt – und eine sybjektive Auswahl getroffen. Entstanden ist Sammlung von den Briefen der 22-jährigen Studentin bis zu Luxemburgs letzten Zeilen, vier Tage vor ihrer Ermordung. Die dazu komponierte Musik von Hartmut Schmidt lässt die Atmospäre der Städte anklingen, aus denen sie schreibt, und spürt den Stimmungen der Schreibenden nach.
Sabine Wackernagel, geb. 1947 in Sutttgart, entstammt einer Künstlerfamilie. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung in München und hatte langjährige feste Engagements in Tübingen, Freiburg und Kassel. Später wurde sie in zahlreichen Film- und Fernsehrollen bekannt. Im April 2017 erhielt Sabine Wackernagel die Goldene Ehrennadel der Stadt Kassel u. a. für herausragende Leistungen im kulturellen und ehrenamtlichen Bereich.
Hartmut Schmidt lebt als Musiker und Komponist in Kassel.