Florence Hervé (Hrsg.)

Louise Michel oder: Die Liebe zur Revolution

  • Veröffentlichung: 24. Februar 2021
  • Seiten: 136, Broschur
  • Mit 10 Abbildungen
  • ISBN: 978-3-320-02381-2

12,00

Louise Michel (1830–1905) – für die einen »die blutrünstige Wölfin«, für die anderen »die rote Jungfrau« – gilt als Symbolfigur der Pariser Kommune im Frühjahr 1871. Zum ersten Mal in der Geschichte übernahmen Arbeiterinnen und Arbeiter die Macht. Louise Michel organisierte nicht nur die Versorgung der Hungernden und Verwundeten, sie beteiligte sich an den Klub-Debatten und auch am bewaffneten Kampf.

Als außereheliches Kind eines Dienstmädchens wurde sie im Geist der Aufklärung von den Großeltern erzogen. Nach der Niederschlagung der Pariser Kommune machte man Louise Michel den Prozess und deportierte sie 1873 in die Strafkolonie Neukaledonien östlich von Australien. Dort erlernte sie die Sprache der Kanak und vermittelte in zwei Schriften deren Mythen und Kultur. 1880 kam die Kommunardin durch eine Amnestie wieder frei. Nach einem triumphalen Empfang in Paris nahm Louise Michel sofort den Kampf für die Revolution wieder auf.

Durch zahlreiche Vorträge und ihr Eintreten für die Rechte der Frauen und Arbeiterinnen und Arbeiter wurde sie zu einer der bekanntesten Vertreterinnen des Anarchismus und der revolutionären Arbeiterbewegung. Ihre mutigen Kämpfe gegen Ausbeutung, Unterdrückung, Frauendiskriminierung, Krieg, Kolonialismus und Rassismus, für eine kindgerechte Erziehung und ein respektvolles Verhältnis zu Natur und Tieren sind weiterhin aktuell.

Florence Hervé, geb. 1944,  ist Journalistin und promovierte Germanistin und lebt in Düsseldorf und im Finistère. Bei Dietz Berlin veröffentlichte sie unter anderem »Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist« (2020, 4. Auflage) sowie »Flora Tristan oder: Der Traum vom feministischen Sozialismus« (2013).

Sie ist unter anderem Mitherausgeberin des jährlich aufgelegten Kalenders »Wir Frauen«. Zuletzt erschien von ihr als Herausgeberin »Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg« (2020). Im Jahr 2011 verlieh ihr die Partei Die Linke den Clara-Zetkin-Frauenpreis. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahr 2014 verweigerte sie.

Inhalt:

Florence Hervé
Geliebt und gehasst: Louise Michel

  • Ein rebellisches Leben
  • Kindheit und Jugend zwischen Champagne und Lothringen
  • Lehrerin an der Marne und in Montmartre
  • Die Zeit der Kirschen
  • Die Frauen der Kommune
  • Wer sind die Kommunardinnen?
  • Was erreichen die Kommunardinnen?
  • Im Gefängnis und im Bagno in Neukaledonien
  • Frauenrechtlerin, Anarchistin, Rednerin in London und Paris

Louise Michel – Texte

  • Die Pariser Commune – Vorwort
  • Die illegale Kandidatur
  • Frauenkandidaturen
  • Die Frauen von 1870
  • Die Armee der Commune – Die Frauen von ’71
  • Über die Wachsamkeitskomitees
  • Erster Prozess 1871: Rede vor dem Kriegsgericht
  • Satory und Versailles-Chantiers
  • Aus dem Gefängnistagebuch – Satory und Clermont
  • Im Bagno
  • Über die Kanaken
  • Warum ich Anarchistin wurde
  • Zu Besuch bei Louise Michel
  • »Auf ihr, die ihr die Ketten des Elends tragt …«
  • Zur Gleichheit zwischen den Geschlechtern
  • Die Frau in der Freimaurerloge
  • Brief an Victor Hugo (I)
  • Brief an Victor Hugo (II)

Florence Hervé
Louise Michel – Eine Revolutionskünstlerin

  • Schwalbe
  • Die Schwarze Marseillaise
  • Die Roten Nelken
  • Auf dem Eismeer

Über Louise Michel

  • Victor Hugo: Viro Major – An Louise Michel
  • Paul Verlaine: Ballade zu Ehren Louise Michels
  • Clara Zetkin: Revolutionärin aus Gefühl, Sozialistin aus Instinkt
  • Emma Goldman: Louise Michels Dienst an der Menschheit
  • Arthur Rimbaud: Die Hände der Jeanne-Marie
  • Alfred Kerr: Schlicht und voll der tiefen Güte
  • Ruth Klüger: Eine Weltverbesserin
  • Heinz Abosch: Männlich bezeichnete Eigenschaften
  • Jean Villain: Eine Löwin im Schafspelz
  • Henri Barbusse: Sie war eine Dichterin
  • Joan-Pau Verdier: Wie eine Wunde

Anhang

  • Biografische Daten
  • Biografische Angaben
  • Literatur
  • Quellen
  • Die Herausgeberin