Vivek Chibber

Postkoloniale Theorie und das Gespenst des Kapitals

  • Veröffentlichung: 13. Dezember 2018
  • Seiten: 382
  • Klappenbroschur
    Übersetzt von Christian Frings
    2. Auflage 2021
  • ISBN: 978-3-320-02356-0

29,90

Postkoloniale Theorie ist in den letzten Jahren im akademischen Raum zu einem äußerst einflussreichen Ansatz geworden. Diese Denkschule, mit der Entwicklungen im globalen Süden erklärt werden sollen, ist insbesondere für ihre Kritik an universalisierenden Kategorien der Aufklärung bekannt. Genau hier setzt Vivek Chibber am Beispiel der »Subaltern Studies« theoretisch akribisch und historisch gesättigt an und weist analytische Fehlschlüsse und historische Missverständnisse in ihren zentralen Argumentationen nach. Politisch will er damit die Perspektive eines proletarischen und antikapitalistischen Internationalismus im Sinne von Marx verteidigen, die seiner Ansicht nach von postkolonialer Theorie verbaut wird.

Inhalt:

Vorwort zur deutschen Ausgabe
Vorwort

1 Postkoloniale Theorie und die Subaltern Studies

  • Postkoloniale Studien als Analyse und Kritik
  • Der Aufstieg der Subaltern Studies
  • Subaltern Studies als Theorie
  • Beurteilungen der Subaltern Studies
  • Das Scheitern der Subaltern Studies
  • Was dieses Buch nicht ist

2 Dominanz ohne Hegemonie:Darstellung der Argumentation

  • Subaltern Studies im Kontext
  • Die Wurzeln der postkolonialen Krise
  • Die zwei Wege zur bürgerlichen Macht
  • Die universalisierende Tendenz des Kapitals und die bürgerlichen Revolutionen
  • Verzicht auf Universalisierung: Der koloniale Vorstoß des Kapitals
  • Fazit

3 Dominanz ohne Hegemonie:Beurteilung des Arguments

  • Die Englische Revolution
  • Die Französische Revolution
  • Fazit

4 Dominanz ohne Hegemonie: Das Argument im Kontext

  • Bürgerliche Interessen und Landreform
  • Die Bourgeoisie und die subalternen Klassen
  • Die Bourgeoisie und die Nationenbildung
  • Die postkoloniale Krise in neuem Licht
  • Kritik oder Apologie? Subaltern Studies als neue »Whig History«
  • Fazit

5 Die universalisierende Tendenz des Kapitals

  • Worum es geht
  • Was wird vom Kapitalismus universalisiert?
  • Kapital und Macht
  • Fazit
  • Nachtrag: Der Popanz eines »hyperrealen Europas«

6 Kapital, abstrakte Arbeit und Differenz

  • Das Problem
  • Kapitalismus und abstrakte Arbeit
  • Von der gesellschaftlich notwendigen Arbeit zur abstrakten Arbeit
  • Abstrakte Arbeit und soziale Hierarchien
  • Kapitalismus und soziale Hierarchien
  • Der wirkliche Motor der Demokratisierung
  • Fazit

7 Kultur, Interessen und Handeln

  • Elementary Aspects als Geschichte von unten
  • Die Besonderheiten der indischen Bauernschaft
  • Die Psychologie der Bauernschaft in Elementary Aspects
  • Individuum und Gemeinschaft im spätkolonialen Bengalen
  • Chatterjees Widersprüche
  • Fazit

8 Interessen und der andere Universalismus

  • Die konventionelle Analyse des Arbeiterbewusstseins
  • Chakrabartys Alternative zur konventionellen Analyse
  • Beweggründe und Interessen
  • Interesse und Kultur
  • Die universelle Geschichte des Klassenkampfs
  • Der andere Universalismus
  • Fazit

9 Das (Schein-)Problem des Historismus

  • Worum es geht
  • Die zwei Geschichten des Kapitals
  • Das Problem des Historismus
  • Abstrakte Kategorien und die wirkliche Geschichte des Kapitals
  • Historismus als Scheinproblem
  • Kapitalismus und Diversität – erneut betrachtet
  • Fazit

10 Entfesselung der Nation

  • Die zwei Dimensionen des antikolonialen Nationalismus
  • Nationalismus und die List der Vernunft
  • Nationalismus und der Modernisierungsimperativ
  • Die fehlende kontrafaktische Geschichte
  • Modernisierung als Gefängnis?
  • Das Verschwinden des modernisierenden Nationalismus
  • Fazit

11 Fazit: Subaltern Studies als Ideologie

  • Verschleierung des Kapitalismus
  • Wiederbelebung des Orientalismus
  • Europa provinzialisieren – aber wie?
  • Envoi

Literatur