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Adélaide Hautval

Medizin gegen die Menschlichkeit

Die Weigerung einer nach Auschwitz deportierten Ärztin, an medizinischen Experimenten teilzunehmen

  • Veröffentlichung: 18. Oktober 2024
  • Seiten: 144, Broschur
  • 2., überarbeitete und ergänzte Auflage 2024
  • ISBN: 978-3-320-02154-2

11,99

»Perfekt. Sobald du deine Sachen eingeräumt hast, gehst du zur Krankenstation. Wenn die Soldaten nachfragen, sagst du, dass Dr. Hautval dich erwartet. Beeil dich.« […] »Wer ist denn Dr. Hautval?«, fragt das junge Mädchen.« »Das bin ich. […]«

Aus »Die Postkarte« von Anne Berest.

 

Adélaïde Hautval (1906–1988) war keine Widerstandskämpferin. Doch die elsässische Ärztin passte sich nicht dem Antisemitismus und Rassismus an, sondern zeigte Zivilcourage, wo die meisten schwiegen. Im Januar 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert.

 

Jahre später schrieb sie ihre Erinnerung an diese Zeit. Sie informiert über den Alltag in der Deportation, in den Konzentrationslagern, berichtet über medizinische Menschenversuche, über moralische Entscheidungen und Eigenverantwortung. Sie zeigt: Auch unter menschenunwürdigen Bedingungen war und ist es möglich, »Nein« zu sagen, sich nicht zu fügen und den aufrechten Gang zu bewahren.

Der Bericht von Adélaide Hautval erschien 2008 erstmalig in deutscher Sprache. Nun liegt er in einer zweiten Auflage vor, überarbeitet, aktualisiert und ergänzt durch zwei wieder entdeckte Texte von Adélaide Hautval aus dem Jahr 1946.

Herausgeber
Florence Hervé ist Journalistin und promovierte Germanistin und lebt in Düsseldorf und im Finistère. Bei Dietz Berlin veröffentlichte sie unter anderem  »Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist« (2020, 4. Auflage) und »Louise Michel oder: Die Liebe zur Revolution« (2021).

Hermann Unterhinninghofen ist Gewerkschafter, verfasst Beiträge für die Website www.gedenkorte-europa.eu und ist ehrenamtlich aktiv beim Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945.

Inhalt

»Die menschliche Würde bewahren«
Florence Hervé, Hermann Unterhinninghofen

Doktor Adélaïde Hautval (1906–1988)
Anise Postel-Vinay

Adélaïde Hautval:
Medizin und Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Die Menschenversuche in den Konzentrationslagern
Anise Postel-Vinay

Zeugenberichte

  • Dorota Lorska: »Der Inbegriff des pflichtbewussten Arztes«
  • Charlotte Delbo: Auschwitz-Häftlingsnummer 31802
  • Aat Breur: »Du bekommst die Hälfte meiner Brotration«
  • Geneviève Leider: »Haïdi packte mit an«
  • Erna Lugebiel: »Sie hat mich gerettet«
  • Anne Fernier: Die Zeugenaussage von Haïdi Hautval
  • Dunya Breur: »Den eigenen Widerstand versteckt«

Dokumente von Adélaïde Hautval

  • Die Apostel der Lager
  • Auschwitz

Initiativen für das Gedenken an Haïdi Hautval

  • Gérard Hazemann: Ein Dorf ehrt seine große Bürgerin
  • Aktivitäten zum Gedenken an Adélaïde Hautval
  • Weg der Erinnerung und der Menschenrechte/Chemin de la Mémoire et des Droits de l’Homme
  • Unsichtbarer Faden
  • Unsichtbarer Faden, unzerstörbarer Faden

Anhang

  • Biographische Angaben zu erwähnten Personen
  • Bibliographie
  • Herausgeberin und Herausgeber