Angesichts der fortschreitenden Verelendung jenes offiziösen Bewusstseins, dem die blanke Interessenrechtfertigung vor Erkennen geht, kann man natürlich fragen, ob das Studium der »Logik« Hegels heutzutage sinnvoll ist, übt es doch vorzüglich im begrifflichen Denken. Die ungeheure Arbeitslosigkeit, die Vergeudung und Zerstörung der schöpferischen Kraft des Menschen, nicht nur in den Industrieländern, sondern weltweit, der Abbau von sozialen Sicherungssystemen dort, wo sie erkämpft waren, ganz zu schweigen davon, dass es sie in großen Teilen der Erde noch gar nicht gegeben hat, die fortschreitende Zerstörung der Natur und mit ihr der natürlichen Lebensbedingungen der Menschen – all das steht im Missverhältnis zu dem, was die Menschheit heute durch Wissenschafts- und damit Produktivkraftentwicklung für die Existenzsicherheit des Einzelnen, für die Erprobung und Bewährung seiner Persönlichkeit zu bieten vermag. Aus diesem Mißverhältnis resultieren soziale Erschütterungen, die zu neuen Auf- und Ausbruchsversuchen führen werden, wenn die Menschheit nicht in barbarische Zustände verfallen will. In diesen Zeiten ist es lebensnotwendig, sich der theoretischen Grundlagen progressiver Gesellschaftsgestaltung zu vergewissern. Zu ihnen gehört die Dialektik.
Vorgelegt wird hier der zweite Teil einer umfassenden Untersuchung der hegelschen »Wissenschaft der Logik«, der sich mit Grundbestimmungen der Selbstbewegung befasst, verbunden mit Studien, die zeigen sollen, wie Marx in den »Grundrissen der Kritik der politischen Ökonomie« die von Hegel erstmals umfassend dargestellte Methode mit kritischem Respekt in der Untersuchung eines historisch bestimmten Produktionssystems anwendet, ihre Grenzen überwindend.