Bis heute ist ungeklärt, was Kategorien im marxschen Sinne eigentlich sind und welche methodische Funktion sie besitzen, und das, obwohl Marx seine Methode selbst als eine »Kritik der ökonomischen Kategorien« bezeichnet hat. Franz Heilgendorff schließt diese Lücke. Vor dem Hintergrund einer Re-Interpretation des marxschen »Kapitals« zeigt er, dass bereits die Verwissenschaftlichung der Metaphysik bei Hegel eine Form der Kategorienkritik ist. Nicht nur die erkenntnistheoretischen Elemente einer Theorie, die für sich beansprucht, die Wirklichkeit zu revolutionieren, werden so freigelegt. Nachvollziehbar wird die Transformation von Philosophie in Gesellschaftskritik – oder, wie Marx es nannte, das »Rationelle« an Hegels dialektischer Methode. Marx’ Verständnis von Dialektik, so Heilgendorff, zeichnet sich durch das Verhältnis von Begriff und Kategorie aus. Im Zentrum kategorialer Kritik steht demnach die Frage nach der Konstitution von Gesellschaft und ihrer gedanklichen Reproduktion – einer Denkform, die Wissenschaft, Ideologiekritik und jene in Marx’ »Thesen zu Feuerbach« angemahnte praktisch-kritische Tätigkeit in sich vereint.
Franz Heilgendorff
Kategoriale Kritik
Zur Bedeutung von Kategorie und Begriff in der dialektischen Methode bei Marx
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Bis heute ist ungeklärt, was Kategorien im marxschen Sinne eigentlich sind. Franz Heilgendorff schließt diese Lücke.
Inhalt
Einleitung
Exposition der These: Vorüberlegungen zu Kategorie und Begriff
Erster Teil
Die Auffassung der Kategorien bei Aristoteles
Der in den Kategorien liegende Problemzusammenhang aus der Perspektive von Hegel und Marx
Die Entdeckung der Kategorien bei Aristoteles
Der Begriff der Kategorie und die gesellschaftlichen Erfahrungen der Sophistik
Antizipierende Bemerkungen: Kategorien im Übergang von Aristoteles zu Hegel
Zweiter Teil
Hegels Begriff von Kategorien
Grundbestimmungen
Die Grundbestimmungen und ihr Zusammenhang mit Marx
Drei Verständnisse von Kategorien in der »Phänomenologie«, »Logik« und den »Grundlinien der Philosophie des Rechts«
Hegels Kritik am Kategorienbegriff in der »Phänomenologie« und der Übergang zum Kategorienbegriff der »Logik«
Die Wahrnehmung und Hegels Kantkritik
Die Bewegung vom »Selbstbewusstsein« zur »Vernunft« als Grundlegung einer neuen Deduktionsform der Kategorien
Kategorie und Begriff in Hegels »Logik«
Die Einheit von Logik und Metaphysik
Die Kategorien der Wirklichkeit. Hinleitung
Hegels Kategorienauffassung im Verhältnis zu Kant und Aristoteles
Dritter Teil
Marx’ Verständnis der Kategorien
Denken und empirische Wirklichkeit – Marx’ frühe Hegelkritik und Hegels Rechtsphilosophie
Marx’ Hegelkritik und die Beziehung von Logik und Realphilosophie
Denken und Wirklichkeit. Vermittlung von Begriff und Geschichte
Das Verhältnis von Geschichte und Darstellung
Der Begriff der Kategorie bei Marx
Die Spezifik der marxschen Kategorienauffassung
Die Herausbildung des spezifischen Verständnisses der Kategorie bei Marx
Das Verhältnis von Begriff und Kategorie im »Kapital«
Die Entwicklung der Kategorien im ersten Band des »Kapital«
Die Wertableitung und der dialektische Gehalt des »Kapital«
Die erste Totalität der Bestimmungen der abstrakt menschlichen Arbeit
Die zweite Totalität der Bestimmungen der abstrakt menschlichen Arbeit und das Wesen des Kapitals
Der Begriff des Kapitals und der kapitalistische Akkumulationsprozess
Zusammenfassung
Anhang
Siglen
Literaturverzeichnis
Danksagung
