Annelies Laschitza & Eckhard Müller (Hrsg.)

Rosa Luxemburg. Gesammelte Werke Bd. 7.2

1907 bis 1918

  • Veröffentlichung: 28. Februar 2017
  • Seiten: 672
  • ISBN: 978-3-320-02333-1

49,90

Der Band 7/2 ergänzt die Texte Rosa Luxemburgs in den Bänden 2 bis 4 für die Zeit zwischen 1910 und 1918. Am vom SPD-Parteivorstand 1910 abgebrochenen Wahlrechtskampf gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht beteiligt Rosa Luxemburg sehr engagiert; ihre entsprechenden Reden und Beiträge werden hier dokumentiert. Auch wirft sie, die als Frau weder wählen durfte, geschweige denn gewählt werden durfte, sich auch 1911/12 in den Reichstagswahlkampf.

Das Thema »politischer Massenstreik« durchzieht seit 1905 ohnehin alle politischen Auftritte und Beiträge. Beim Thema Gebärstreik als eine Methode, dem Staat für einen künftigen Krieg Soldaten zu entziehen – ein Vorschlag, der gerade bei Berliner Arbeiterfrauen auf Resonanz stieß – steht Rosa Luxemburg zusammen mit Clara Zetkin ziemlich allein da: Beide plädieren für eine wachsende Arbeiterschaft als Garant für eine siegreiche Mehrheitsrevolution. Ab Herbst 1913 rückt der Kampf gegen den Militarismus, im ersten Halbjahr 1914 auch der Kampf gegen Soldatenmisshandlungen endgültig in den Vordergrund.

Eine Überraschung sind die aus dem Gefängnis geschmuggelten Texte für den heute kaum noch greifbaren Duisburger »Kampf«, der wegen eines Textes Rosa Luxemburgs im Juni 1917 verboten wurde. Natürlich konnten die Texte der Gefangenen nur anonym veröffentlicht werden. Diese Texte sind wichtige Zeitdokumente, denn sie spiegeln die Umbrüche des ersten Halbjahrs 1917 wieder: die zweite russische Revolution im Februar und die von Rosa Luxemburg und Leo Jogiches abgelehnte Gründung der USPD zu Ostern. Vernehmungsprotokolle, Kalender, geologische und botanische Notizen runden den Band ab.