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Christoph Jünke (Hrsg.)

Viktor Agartz oder: Ein Leben für und wider die Wirtschaftsdemokratie

  • Veröffentlichung: 12. November 2024
  • Seiten: 224, Broschur
  • ISBN: 978-3-320-02422-2

14,00

»Wenn die Führung versagt, geht die Verantwortung auf die Mitglieder über.«

Viktor Agartz

Für Wolfgang Abendroth war er der beste ökonomische Kopf, über den die westdeutschen Arbeiterinnen und Arbeiter in der Nachkriegszeit verfügten, andere sahen in ihm den Leo Trotzki der westdeutschen Gewerkschaftsbewegung oder verglichen ihn mit Rosa Luxemburg. Vor allem jedoch war Viktor Agartz (1897–1964) einer der Gründerväter der Bundesrepublik und als gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Vordenker der 1940er- und 1950er-Jahre der wichtigste Programmatiker einer damals breit propagierten »neuen Wirtschaftsdemokratie«.

1955 wurde er gestürzt und aus der sozialdemokratischen Gewerkschaftsbewegung verdrängt. Als heimatlos gewordener Linkssozialist mischte sich Agartz weiterhin ein und formulierte unter anderem eine der wohl schärfsten Selbstkritiken wirtschaftsdemokratischer Mitbestimmungsideen. Gerade aus dieser konzeptionellen Spannung heraus lässt sich auch für heutige Debatten über Fragen der Demokratisierung der Wirtschaft noch einiges lernen.

Christoph Jünke, geb. 1964, lebt und arbeitet als Historiker und Publizist in Bochum. Demnächst erscheint von ihm eine umfassende Biografie zu Viktor Agartz.

Inhalt

Viktor Agartz und die Lernprozesse in Sachen »Wirtschaftsdemokratie«
Christoph Jünke

  • Von der alten zur neuen Wirtschaftsdemokratie
  • Agartz‘ Originalität: Zur Archäologie der neuen Wirtschaftsdemokratie
  • Letzte Ausfahrt Köln-Braunsfeld
  • Von der verweigerten Mitbestimmung zum Ende des Reformismus

Texte von Viktor Agartz

  • 1 Kölner Vorschläge für ein neues SPD-Programm (Herbst 1945)
  • 2 Sozialistische Wirtschaftspolitik (Mai 1946)
  • 3 Aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik (Juli 1946)
  • 4 Zur Verteidigung des gewerkschaftlichen Mitbestimmungskampfes (September 1950)
  • 5 Die Gewerkschaft ÖTV und das Mitbestimmungsrecht (1952)
  • 6 Wider die Mitbestimmung als Ersatzlehre (Oktober 1954)
  • 7 Die Mitbestimmung in der Sackgasse (September 1956)
  • 8 Die Integration der Gewerkschaften in das kapitalistische System (Mai 1959)

Anhang

  • Biografische Daten
  • Personenregister
  • Schriften von und zu Viktor Agartz
  • Über den Herausgeber