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Perry Anderson

Über den westlichen Marxismus

Mit einem Nachwort von Stephan Lessenich

  • Veröffentlichung: 26. April 2023
  • Seiten: 152, Klappenbroschur
  • Aus dem Englischen von Reinhard Kaiser
  • ISBN: 978-3-320-02402-4

18,00

»Dass bei Erwähnung des Begriffs [westlicher Marxismus] ein Panorama von Personen und Positionen vor dem geistigen Auge erscheint, ist das bleibende Verdienst Andersons..«

Stephan Lessenich

Perry Anderson, einer der wichtigsten Protagonisten der intellektuellen Neuen Linken im Großbritannien der 1960er- und 1970er-Jahre, zeitigte mit seinem Buch »Considerations on Western Marxism« (1978) auch über die Grenzen der angelsächsischen Welt hinaus große Wirkung. Darin prägte er den Begriff »Westlicher Marxismus«, der für ihn mit Lukàcs, Korsch und Gramsci ab den 1920er-Jahren begann und zu denen er auch die wichtigsten Vertreter der Frankfurter Schule zählte: Adorno, Horkheimer, Marcuse.

Für Anderson ist der »Westliche Marxismus« vor allem durch das Merkmal der strukturellen Trennung von der politischen Praxis geprägt. Kreiste der »Klassische Marxismus« vor allem um den Widerspruch von Arbeit und Kapital, den Klassenkampf und um Fragen der Organisierung und des politischen Kampfes, werden im »Westlichen Marxismus« zunehmend Fragen der Erkenntnis, des Bewusstseins und der Subjektivität gestellt und (Alltags-)Kultur, Kunst und Ästhetik stärker einbezogen.
Im Nachwort zeichnet Stephan Lessenich die Wirkungsgeschichte des Buches nach, ordnet die zentralen Aussagen Andersons ein und geht der Frage nach, welche Bedeutung das Buch heute noch haben kann.

Perry Anderson, geb. 1938 in London, gilt als einer der renommiertesten Vertreter der »Neuen Linken« im angelsächsischen Raum. Für mehr als 20 Jahre war er Redakteur der Zeitschrift New Left Review. In den 1980er-Jahren war Anderson Professor an der New School for Social Research in New York; heute lehrt er Soziologie und Geschichte an der University of California in Los Angeles.

Stephan Lessenich, geb. 1965 in Stuttgart, ist Soziologe. Er war von 2013 bis 2017 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und ist seit 2021 Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung.

Inhalt

Vorwort
1 – Die klassische Tradition
2 – Das Aufkommen des westlichen Marxismus
3 – Formale Verschiebungen
4 – Neue Fragestellungen
5 – Gegensätze und Ergebnisse
Nachwort

Stephan Lessenich
Perry Andersons Auseinandersetzung mit dem westlichen Marxismus als Spiegelbild seines Scheiterns – Nachwort zur Neuauflage

Anhang
Literaturverzeichnis
Namenregister