Karl Marx erkannte ihre Ambivalenzen wie kaum ein anderer: Die Demokratie ist Mittel der Befreiung und zugleich Herrschaftsinstrument der Bourgeoisie. Marx analysierte die historischen Begrenzungen der Demokratie und lotete ihre utopischen Möglichkeiten aus – bis hin zur Vorstellung, dass Politik in einer befreiten Gesellschaft überflüssig wird.
Ende Juli kommt aus der Druckerei eine Neuveröffentlichung, die Marx ins Zentrum stellt und der Frage nach seinem Verständnis von Demokratie nachgeht.

Alex Demirović beleuchtet die Wandlungen in Marx’ Demokratieverständnis vor dem Hintergrund der politischen Kämpfe seiner Zeit und seiner ökonomischen Analysen. Es sind vor allem Marx’ grundlegende Überlegungen zum Kapital und zur Stellung von Freiheit und Gleichheit, die sein Verständnis von Demokratie geprägt haben.
Ergänzt durch zentrale marxsche Originaltexte, zeigt sein Essay eindrucksvoll, wie Freiheit, Gleichheit und Herrschaft bei Marx zusammengedacht werden – und was daraus für eine radikale Emanzipationsperspektive folgt.
Alex Demirović, geb. 1952, ist apl. Prof. an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Senior Fellow der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Permanent Fellow des Centre for Social Critique sowie Host des Theoriepodcasts »tl;dr – too long, didn’t read«. Die Arbeitsschwerpunkte des Sozialwissenschaftlers sind materialistische Gesellschaftstheorie, Demokratie und Sozialismus.
