Bald im Buchhandel: »Alles muss man selber machen«

Ende des Monats erscheint Christopher Wimmers »Alles muss man selber machen«. Es ist ein Buch über Menschen, die sagen: So kann es nicht weitergehen – wir nehmen unser Schicksal selbst in die Hand. Ob in den Straßen von Paris 1871, den Fabriken Petrograds 1917, den Städten und Dörfern Nordsyriens oder im Urwald von Chiapas – überall entstanden im Zuge von sozialen Konflikten und Aufständen Räte: selbstorganisierte Zusammenschlüsse in allen gesellschaftlichen Bereichen, die nicht nur protestieren, sondern beginnen, das gesamte Leben neu zu gestalten.

»Wenn es aus der Bewegungsgeschichte der Räte etwas zu lernen gibt, dann das, dass Veränderungen und politische Praxis nicht den Theorien folgen, die Taten nicht den Träumen – es ist umgekehrt.«

Christopher Wimmer erzählt in lebendigen Szenen, wie solche Bewegungen entstehen, wie sie funktionieren – und woran sie oft auch scheitern. Er zeigt an unterschiedlichen historischen Beispielen, wie Menschen etwa Schulen und Krankenhäuser selbst verwalten, wie sie Entscheidungen im Kollektiv treffen, Güter verteilen, Streit schlichten, sich verteidigen – ohne zentrale Regierung oder Staat.

Das Buch kommt in Anfang November in den Buchhandel.

Christopher Wimmer, geb. 1989, ist Soziologe und Autor. Er forscht zu sozialer Ungleichheit, Armut, Marginalisierung und zur Theorie und Praxis linker Bewegungen. Zuletzt erschien von ihm »Land der Utopie? Alltag in Rojava« im Verlag Edition Nautilus und »Leben ganz unten. Perspektiven vom Rand der Gesellschaft« bei PapyRossa.